Vortrag von Nadja Bennewitz M.A., Historikerin
Nicht ohne Widerstände und Rückschläge wurde nach der NS-Diktatur der Versuch gemacht, Frauen zu einer mit Männern gleichberechtigten Position in Politik, Gesellschaft und im Arbeitsleben zu verhelfen.
Bis zum Aufbruch der 68er-Bewegung prägten alter Mief und patriarchale Bevormundung die bundesdeutsche Nachkriegsgesellschaft und das Verhältnis der Geschlechter. Doch auch den männlichen Mitgliedern des SDS musste erst nachgeholfen werden in Sachen Geschlechtergerechtigkeit. Helke Sander vom „Westberliner Aktionsrat zur Befreiung der Frau“ warf 1968 den Genossen vor, sie würden die spezifische Unterdrückungssituation zu einem „Privatproblem“ der Frauen abstempeln. Erst der in Folge einsetzenden feministischen Bewegung gelang es, eine starke Wirkung auf Gesetzgebung, Formen des Erziehungswesens, Umgangs- und Verhaltensformen und eine geschlechtergerechte Sprachregelung auszuüben.

Dienstag, 30.10.2018 | 19:00 Uhr

Das gewaltvolle und asymmetrische Geschlechterverhältnis war, wie hier auf einer Demonstration in Gießen im Jahr 1982, eines der zentralen Themen der Frauenbewegung nach 1968 in der BRD.Bildnachweis (© AddF (Bild 17))

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